Melakka: Portugiesischer Flair, alte Handelsstraßen und Little India

Weltreisetage 98 – 100.

Melakka verzaubert uns durch seinen ehrwürdigen, kolonialen Charme. Das Städtchen wurde von den Holländern, Portugiesen, Chinesen, Briten und wer-weiß-wem-noch-alles besiedelt. Während die Portugiesen eine Vielfalt an bunten Fliesen und strahlend weißen Kirchen hinterliesen, brachten die Briten indisches Flair in Form unzähliger indischer Arbeiter in die Stadt. Rote Backsteinkirchen und mächtige Festungsruinen erinnern an die Holländer. Die Araber bauten große Moscheen. Alte Handelshäuser sind noch gut erhalten und erzählen mit chinesischen Wandbildern und feinem Porzellan eine Jahrhunderte alte Geschichte.

Die Straße von Melakka lag strategisch gut für den bunten Handel in alten Zeiten und zieht nicht nur uns zwei, sondern scharenweise Touristen an. So international wie damals geht es hier auch heute zu.

 

In Melakka essen wir unser erstes, echtes indisches Essen. Wir verlieben uns in „Dal“, ein Linsenbrei, „Roti“, das typische Fladenbrot und den würzigen „Masala-Tee“ mit Milch. Wir haben indisches Essen schonmal in Salzburg probiert, aber wie zu erwarten war kein Vergleich mit „echtem“ indischen Essen. Hier in Melakka sitzen wir in einem offenen Straßen-Lokal, in dem wir nur schwer einen Platz an einem der großen Aluminium-Tische bekommen. Die Speisen stehen in der typischen Bezeichnung und ohne englische Beschreibung auf der schon etwas abgenutzten Karte und wir bestellen einfach mal auf gut Glück. Die indischen Kellner gehen mit ihren riesigen, weißen Eimern von Tisch zu Tisch. Nachdem uns der erste ein großes Bananenblatt vor die Nase legt, das als Teller dient, kommt einer nach dem anderen und schöpf jeweils einen großen Löffel verschiedenster Speisen auf unsere Blätter, bis wir eine wilde Mischung vor uns haben, die so super lecker schmeckt, dass wir am nächsten Tag gleich noch einmal kommen.

 

An den Meeresausläufern, die als kleine Flüsse durch die Stadt fließen, spazieren wir entlang und besichtigen die ersten Kirchen, die wir hier in Asien sehen. Das alte Baba & Nyonya Heritage Museum erzählt uns viel über das Leben der ehemals so reichen Handelsfamilien. Und die Straßen erzählen uns das jetzige Leben inklusive chinesischer Apotheken mit allerlei kurioser Dinge, von denen wir gar nicht so genau wissen wollen, worum es sich dabei handelt oder wogegen es (angeblich) helfen soll.

 

In Melakka treffen wir auch auf die verrükteste Art von Rikschas überhaupt: Alle sind bunt mit Disney-Szenen oder Cartoon-Figuren bedruckt und die Fahrer übertönen sich permanent mit schreiend luter Musik aus schlechten Boxen. Sehr beliebt sind „Forzen“ und „Hello Kitty“, wie sich die jungen Mamas unter euch sicher vorstellen können 🙂

 

In Melakka erstehe ich außerdem ein Buch in der Tauschecke unseres Hotels. Man kann in der Art von Unterkünften, in die wir uns einmieten, oft gebrauchte Bücher im Tausch gegen ein eigenes, ausgelesenes, erstehen. Ich „ertausche“ mir das Buch mit dem Titel „A fortune teller told me“, das mich die nächsten 4 Monate bis zum entgültigen Rückflug nach Berlin begleiten wird und ein ganz wunderbares Buch für jeden ist, der gerne einmal nach Südostasien möchte oder Erinnerungen daran auffrischen will.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.