Weltreisetage 8-14: Bangkok, Thailand
Der offizielle Name der Stadt Bangkok lautet:
„Krung Thep Mahanakhon Amon Rattanakosin Mahinthara Ayuthaya Mahadilok Phop Noppharat Ratchathani Burirom Udomratchaniwet Mahasathan Amon Piman Awatan Sathit Sakkathattiya Witsanukam Prasit“
Das bedeutet auf Deutsch in Etwa:
„Stadt der Engel, große Stadt [und] Residenz des heiligen Juwels Indiras [Smaragd-Buddha], uneinnehmbare Stadt des Gottes, große Hauptstadt der Welt, geschmückt mit neun wertvollen Edelsteinen, reich an gewaltigen königlichen Palästen, die dem himmlischen Heim des wiedergeborenen Gottes gleichen, Stadt, die von Indra geschenkt und von Vishnukarm gebaut wurde.“
Während Bangkok zur international gebräuchlichen Bezeichnung wurde, verwenden Thai gewöhnlich die Kurzform Krung Thep (Stadt der Engel). Wir finden: Ein sehr magischer Name für eine Stadt. Wir verlassen Bangkok heute nach einer lauten, schillernden Woche voller Tempel, Glitzer, Essensdüften mit immer lärmendem Verkehr und Menschenmassen.
Das Schönste, was wir hier gesehen haben, waren Menschen, die – in großer Trauer um ihren König vereint – ausnahmslos immer auch ein Lächeln schenken und das aus tiefster Freude am Sein. Eine sehr starke Lehre, die die Weisheit der Thais zum Ausdruck bringt und uns auch in den kommenden Wochen auf unserer Reise Richtung Norden begleiten wird.
Weltreisetag 8: Ankunft im Land des Lächelns
2. November 2016: Der Flug führte uns mit der Sri Lankan Air von Dubai über Colombo nach Bangkok. Um die Mittagszeit betreten wir thailändischen Boden und unterziehen uns strengen Pass- und Visakontrollen.
Nachdem wir nach einer ausgiebigen Mittagsrast in unserem Hotel Loft Suan Plu bereits erste Mückenstiche entdecken, versprühen wir in panischer Malaria-Angst unser NoBite und den BushMen. Das Moskitonetz wird ebenfalls gleich installiert. Tatsächlich ist es so, lassen wir uns später erklären, dass die Moskitos in Bangkok normalerweise ungefährlich sind. Sobald wir die Stadt dann verlassen und gen Westen und Norden in Dschungelgebiete aufbrechen, sollten wir uns aber in jedem Fall besser in Acht nehmen. Gemütlich ist unser Himmelbett/Moskitonetz dennoch, haben wir doch auch schon bald das im Durchmesser etwa 3 cm große Loch in unserer Wand des sonst sehr sauberen und modern gemachten Zimmers entdeckt. Übrigens lieben wir auch den Aufenthaltsraum hier, der uns in den kommenden, manchmal verregneten Tagen als Wohn- und Planungszimmer dient.
Weltreisetag 9: Chinatown und die Tempel
3. November 2016: Das Learning des Tages vorab: Eiswürfel sind dann okay, wenn sie Löcher haben. Dann sind es nämlich Industrieeiswürfel, die völlig verträglich sind. Ein Getränk mit Eis in einem Restaurant zu bestellen ist daher also in der Regel unbedenklich. Zu Eis ohne Löchern kann ich keine hinreichende Meinung abgeben, denn solche zu probieren trau ich mich nicht! Mit dem Boot fahren wir den Chao Prayha, den großen, thailändischen Fluss, der eben auch durch Bangkok fließt, entlang zur Anlegestelle Ratchawong, wo wir uns in das Getümmel der engen, nach rechts verlaufenden Song Wat Road stürzen. In den Straßen von Chinatown laufen wir kreuz und quer und wagen uns vor, um in ersten, zögerlichen Versuchen, die Garküchen Thailands zu erkunden: Frische Ananas und Frühlingsrolle stehen auf dem Programm. Wobei wir sogar dabei vor lauter Angst, etwas schlechtes zu erwischen, fast nicht trauen, denn die Ananas ist nicht gegart und es ist außerdem unklar, ob sie nicht doch mit Eis (dem OHNE Löcher!!) in Berührung gekommen ist. Die Abschiedsworte von Martins weltbereister Nachbarin Elisabeth waren noch mahnend: „Esst nichts, was nicht gegart oder gekocht wurde!“ Die Frühlingsrolle mit Gemüse ist zwar super lecker, die Füllung der anderen allerdings undefinierbar, so dass wir nach unserem Mahl erstmal eine halbe Stunde angespannt rumlaufen, um dann aber doch zu beschließen, dass wir unser erstes Straßenessen in Bangkok gut gemeistert zu haben scheinen.
Weltreisetag 10: Königspalast und Smaragdbuddha
4. November 2016: Wir nehmen die Metro von Lumphini Park nach Hua Lamphong und gehen zu Fuß zur Anlegestelle am Chao Praya. Auf dem kurzen Fußweg an einem kleinen Fluss entlang, der vollkommen braun und dreckig ist, meint Martin beiläufig, dass man sich nicht wundern brauche, wenn einem hier ein Krokodil unterkommt. Und zack, sehen wir es, während wir die Brücke überqueren. Fast drei Meter lang schlängelt sich das Tier am Rande des Wassers unter den überhängenden Grüngewächsen entlang. Unglaublich schockiert, dass das sonst allen egal zu sein scheint, werden auch andere Touristen auf das Tier aufmerksam und machen, wie wir, Fotos. Breit grinsend kommt ein Tuk-Tuk-Fahren auf uns zu, sagt „See, see, haha, big, big“. Ach was er da nicht sagt! Auf dem Weg weiter zum Pier ahnen wir es noch nicht, später finden wir allerdings heraus, dass es sich um einen Waran und nicht um ein Krokodil handelt. Warane sind Rieseneidechsen, die in tropischen Gebieten recht weit verbreitet sind, bis zu 2,5 Meter lang werden und sich vor allem von Aas und Insekten ernähren. Der Erleichterung folgt noch größeres Entsetzen, denn es wäre tatsächlich nicht verwunderlich gewesen, hätten wir ein echtes Krokodil gesehen, da erst kürzlich wieder einige Tiere auf einer Krokodilfarm in der Nähe von Bangkok ausgebrochen wären und sich immens schnell verbreiten. Das Express River Boat bringt uns zur Anlegestelle Tha Chang, bei der wir die vielen, schwarz gekleideten Menschen schon sehen. Auch wir sind heute komplett in schwarz gekleidet, da hier nicht nur die normalen Besucherströme unterwegs sind, die sich den Königspalast und den Smaragbuddha anschauen möchten, sondern vorallem viele hunderte Thai, die sich von ihrem König verabschieden möchten. Die Thai verehren ihren König – wer nicht öffentlich trauert, wird sogar bestraft. Dieser ist in einem gewissen Teil des Palastes aufgebahrt, der für normale Besucher derzeit geschlossen ist. Wir werden also nicht alles sehen, was bei der Masse an Eindrücken allerdings auch gar nicht greifbar ist und uns daher nicht stört. Die vielen Menschen stehen stundenlang Schlange, werden vom Roten Kreuz und freiwilligen Organisationen mit kostenlosem Essen und Wasser versorgt. Auch wir bekommen was ab. Wo wir beim Punkt Freundlichkeit wären. Die Thai sind ein ganz wunderbares Volk, das für jeden immer ein Lächeln parat hat. Als man uns ein breit lachender Mann um die 50 zwei der Essenspakete in die Hand drückt, welches für die wartenden Trauernden gedacht sind, wollen wir bereits beschämt ablehnen, werden aber nach einer kurzen Verwirrung des Mannes sofort mit einem neuen, noch breiteren Lächeln genötigt, das jetzt zu essen. Natürlich hervorragend! Ach ja, die Sehenswürdigkeiten waren übrigens auch toll, der Eintritt lohnt sich. Wir haben uns einen Audioguide am Eingang ausgeliehen. So erfahrt man doch einiges über Kultur und Geschichte. Für den Rückweg nehmen wir wieder das Boot. Das fährt allerdings immer nur „einspurig“ und man muss den gesamten Flussabschnitt rauf, um dann wieder runter zu fahren. Wir beschließen daher, auf Höhe der U-Bahn auszusteigen, verlaufen uns dann ein bisschen und beschließen, nie mehr ohne Kekse vor die Haustür zu gehen. Heben die Stimmung bei ungeplant langen Fußmärschen beträchtlich 🙂
Weltreisetag 11: Chatuchak Market und Train Night Market
5. November 2016: Im Reiseführer steht, dass man zum Chatuchak Market, der nur am Wochenende stattfindet, so früh wie möglich aufbrechen sollte. Dass das bei unserem derzeitigen Schlafrhythmus von vornherei ausgeschlossen ist, stellen wir uns keinen Wecker, schlafen bis in die Puppen und starten gegen Mittag mit der Metro vom Lumphini Park aus zum Chatuchak Market. Und haben damit alles richtig gemacht, denn das Leben spielt sich hier in Bangkok bei Nacht ab. Die Mittagsstunden sind immer die anstrengendsten, denn die Sonne gibt alles, was sie kann. Gegen 15.30 Uhr wird es dann aber allmählich erträglicher. Unter 27°C fällt das Thermometer scheinbar aber nie. Der Markt erstreckt sich über unzählige, verwinkelte Gänge, bietet von Kleidung, über Essen, Bücher, Krimskrams, Antiquitäten, Möbel oder Taschen alles, was man sich nur vorstellen kann. Die Vielfalt ist groß, bis zu 15.000 Stände werden hier jedes Wochenende aufgebaut. Wir besuchen Galerien mit Bildern junger Künstler genauso wie eine Bar mit Livemusik und eine mit einem verrückten, spanischen Showkoch. Da die kleinen Lädchen alle dicht auf maximal 5-12 m² Fläche aneinander gebaut sind, geht man einfach einen langen Gang nach dem anderen durch das Gewirr. Die Orientierung zu behalten ist hier kaum möglich, aber das ist ganz egal, da man immer wieder auf der Hauptstraße rauskommt. Die Gänge sind teils klimatisiert und es lässt sich darin sehr, sehr gut aushalten, so dass die Zeit, zu der man den Markt besucht, keine Rolle spielt. Um 18 Uhr schließt er allerdings seine Pforten und auf der Straße bricht wieder Chaos aus: Tuk-Tuk and Taxi an Roller. Dazwischen Besuchermassen, streunende Hunde und Straßenküchen. Wir sind fündig geworden: Tshirts, Bikini, Hosen, Schals, Citronella-Spray und ein paar Singha-Biere in den Bars später machen wir uns entspannt (was man von einem Markttag nicht erwartet) mit der Metro auf den Rückweg. Bevor wir allerdings zu unserem Hotel fahren, besuchen wir erst noch einen der Train Night Markets, und zwar den am Cultural Center gelegenen Rod Fai Night Market. Was wir nach einem Markt mit 15.000 Standeln, 4 Stunden einkaufen und Barhopping auf einem zweiten Markt machen? 4 Stunden Essen und Barhopping 🙂 Nach 4 Tagen Thailand steht jetzt fest: Das Essen ist zum Niederknien. Vor allem in den Straßenküchen. Etwas Vergleichbares haben wir bei uns noch nicht gesehen. Am ehesten könnt ihr euch folgendes Bild vorstellen: Ein lauer Hochsommerabend mit Grill an Grill an Grill auf denen die verschiedensten Dinge zubereitet werden: Muscheln, Fisch, Fleisch, Reis, Obst, Gemüse, Salate und süße Desserts. Das muss das Schlaraffenland sein. Zum Essen schreib ich euch einen eigenen Artikel, dafür muss ich erstnoch Worte finden 🙂
Weltreisetag 12: Nur ein kleiner Spaziergang
6. November 2016: Wir merken, dass die Regenzeit noch nicht ganz vorbei ist. Bei schwülen 30°C sind wir heute zumindest schon mal vor 9 Uhr von selbst aufgewacht, allerdings war es so grau, dass wir beschlossen, erstmal unsere weitere Reise zu planen, bevor wir irgendwohin gehen. Als wir dann Mittags Hunger bekommen und die Luft zum Zerreißen gespannt ist, spazieren wir durch unser Viertel, in dem sich hauptsächlich die Botschaften und großen Hotelketten befinden, um ein klimatisiertes Restaurant zu suchen. In unserem Hotel gibt es nur Ventilatoren, was okay ist, aber so eine Klima zwischendurch ist dann schon mal ganz nett 🙂 Als wir das Life Center am Lumphini Park nach dem Essen verlassen wollen, gießt es plötzlich wie aus Eimern. Kein Problem, hatten wir doch Kekse dabei, die wir, mit vielen anderen auf den Stufen vor dem Eingang sitzend, verzehren und dem Regenguss, der spürbare Erleichterung mit sich bringt, eine Weile zuschauen. Als es dann etwas weniger wird, spazieren wir im warmen Sommerregen zurück zu unserem Hotel.
Am 7. und 8. November – unseren Weltreisetag 13 + 14 in Bangkok – waren wir noch in Silom, beim Verlassenen Hochhaus, in dem es spukt, in der Khao San Road, in Patpong und auf der Cloud47-Skybar. Typische Touri-Sachen eben.
Wer übrigens alles immer ganz aktuell verfolgen will, kann einen Blick auf unsere Route werfen.
Hallo Verena, hallo Martin!
Verfolgen eure Berichte immer und freuen uns dass es euch gut geht. Wir wünschen euch noch viel Spaß, wundervolle Erlebnisse und dass es euch immer gut geht.
Bin schon gespannt wo ihr den Heilig Abend verbringen werdet.
Liebe Grüße
Arthur und Irene Brunner
War nett in Abu Dhabi
Hallo ihr 2 (bzw. 4)!
Ach, das ist ja toll, freut uns zu hören!!
Jetzt kommen dann auch mal ein paar Bilder, aber es ist alles immer so „stressig“ mit der Reiserei, haha 🙂
Wir hoffen, dass ihr alle wieder gut heimgekommen seid. Es war total nett in Abu Dhabi, eure Gesellschaft hat uns gut gefallen!
Alle Liebe!
PS: Wir sind auch schon gespannt, wo wir Heilig Abend sein werden 🙂
Ma super verena sehr interessant! Du woars wieda so fleissig und des bei konstanten 32 grad plus 😉
Schö, wenn es euch gefällt!
Alles für die Familie daheim: Vang Vieng/Laos, 9:58am, 25,5°C – bin am Schreiben 😉