Weltreisetag 15 – 18: Kanchanaburi
„Die Brücke am Kwai“ kennt scheinbar jeder. Außer mir. Das ist mit Filmen meistens so und daher nicht weiter erstaunlich. Und auch ansonsten kein Problem. Jetzt kenne ich sie ja, die Brücke!
Weltreisetag 15: Mit dem Zug nach Kanchanaburi
9. November 2016: Von Bangkok aus, genauer gesagt von Thonburi, einem kleinen Vorort, geht es nach einer Woche hektischer Großstadt mit dem Zug in der 3. Klassen mit dem Zug gen Westen. Der Zug ist schon im Vorfeld ein Abenteur, sind wir doch noch nie 3. Klasse gefahren. Überhaupt hätte man für nicht viel mehr Geld auch einen klimatisierten Minibus, der auch noch schneller ist, buchen können.
Aber ein Minibus hätte uns weder in ein Zustand zwischen gespannt Vorfreude und leichten Sorgen gebracht noch hätten wir Pah Pong kennengelernt. Pah Pong ist ein sehr geselliger, älterer Herr, der sich auf der Zugfahrt blendend mit uns über Gott und die Welt unterhalten hat. Auf Thai versteht sich. Wir verstehen nichts, nicken dennoch verständnisvoll. Das beflügelt ihn so, dass er irgendwann nur noch wild umherdeutet und wie ein Wasserfall alle möglichen Dinge erzählt. Wir freuen uns, dass er sich freut!
Wir hätten auch nichts von dem tollen Boardservice gewusst. Denn bei einigen Stationen steigen Frauen und Männer vollbepackt mit den verschiedensten Speisen und Getränken ein. Wo es bei uns ein Sandwich und einen Kaffee gegeben hätte, gibt es hier eine bunte Vielfalt an allem. Die Verkäufer fahren eine Station mit und steigen dann wieder aus.
Und wir hätten nur graue Autobahn statt grünen Landschaften gesehen.
Wir fahren also mit dem Zug nach Kanchanaburi. Bis ich diesen Namen sicher aussprechen konnte, hat es etwas gedauert. Wir haben für 3 Nächte eine Unterkunft gebucht, was uns zunächst etwas zu viel erscheint, im Nachhinein aber länger hätte sein können, denn hier gibt es viel zu entdecken.
Weltreisetag 16: Elefanten versorgen
10. November 2016: Am Tag nach der Ankunft haben wir unsere erste Tour gebucht. Pünktlich um halb 9 werden wir (von einem klimatisierten Minibus ;)) abgeholt und in die ElephantsWorld gebracht. Natürlich wollten wir in Thailand Elefanten hautnah erleben. Und natürlich wollten wir auf keinen Fall ein typisches Touristenprogramm mit Elefantenreiten. ElephantsWorld ist eine Auffangstation, ein Waisenhaus und ein Altenheim gleichzeitig, denn hier kümmert man sich um Tiere, die aus miserablen Umständen befreit oder von ihrer Herde verstoßen wurden. Wir durften uns also einen Tag um die Elefanten kümmern, was ein zauberhaftes Erlebnis war. Und wieder geht es fast nur um’s Essen. Kein Problem für uns, haha 🙂 Aber seht selbst!
Besonders berührt hat mich die Tatsache, dass das – obwohl die ganze Reise natürlich außergewöhnlich ist – doch für mich ein ganz, ganz einzigartiges Erlebnis ist. Etwas, dass ich mir schon lange wünsche. Dass nun dieses so besonders schöne Erlebnis auf genau dieses, für mich so schwer zu ertragende Datum fällt – schlicht weil alle anderen Tage ausgebucht waren – tja! Manches soll wohl manchmal einfach so sein, wie es ist, nicht wahr? Also: Wenn wirklich Elefanten-Tour in Thailand, dann ist das eine empfehlenswerte Gelegenheit.
Weltreisetag 17: Erawan Wasserfälle
Der nächste Tag war nicht weniger spannend, sind wir doch mit dem Bus (diesmal mit dem öffentlichen, ohne Klima, wo selbst dann noch wer Platz hat, wenn sogar schon alle am Boden sitzen) etwa 1,5 Stunden weiter westlich zu den Erawan Wasserfällen gefahren. Der Wassfall fällt über sieben Stufen und insgesamt 1500 Meter in die Tiefe. Man beginnt die Wanderung etwa auf Höhe der ersten Stufe. Schönheit und Klarheit der Poole, in denen sich da sWasser sammelt und in denen man auch schwimmen kann, nimmt von Stufe zu Stufe zu, der Andrang an Touristen dagegen nimmt ab, unterschätzen doch viele den steilen, engen und vor allem rutschigen Weg. Die Ranger hier führen übrigens ausschließlich Steinschleudern mit sich. Wisst ihr, wozu? Zum Affen vertreiben. Ja, wir sind in Thailand 🙂
Weltreisetag 18: Auf dem Death Railway
Am Samstag, der Tag, an dem wir nach Ayutthaya weiterreisen, was etwa 4 Stunden dauern wird, beschließen wir dennoch, eine weitere Fahrt auf uns zu nehmen. Wir nehmen den ersten Zug (wieder 3. Klasse) um 5.57 Uhr morgens und fahren die alte Bahnstrecke, den „Death Railway“, der in Kriegszeiten des letzten Jahrhunderts von vielen, vielen tausenden Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern für die Japaner erbaut wurde. Für jeden neuen Gleisabschnitt, so heißt es, musste ein Mann sterben, denn die Arbeitsbedingungen waren unmenschlich. So viele haben dabei ihr Leben gelassen.
Der Zug fährt von Kanchanaburi zur Endstation Nam Tok an steilen Felswänden in schwindelerregender Höhe entlang malerischer Landschaften.
Nach erlebnisreichen Tagen in Kanchanaburi brechen wir am Nachmittag also weiter Richtung Nord-Osten nach Ayutthaya in Zentralthailand auf.