Ayutthaya, die ehemalige Hauptstadt Siams

Weltreisetage 18 – 20: Ayutthaya.

Nach einem Mittagessen in unserem Guesthouse in Kanchanaburi gehen wir mit unseren Rucksäcken zum nahegelegenen Busbahnhof und nehmen den öffentlichen Bus nach Supanburi und von dort den Minibus weiter nach Ayutthaya. Vier Stunden im Bus kosten weniger als 2,50 € pro Person. Am späten Nachmittag kommen wir an und beziehen unsere bisher schönste Unterkunft.

Am Nachtmarkt schlemmen wir uns durch die Köstlichkeiten: Süße Kokostascherl, scharf-salzige Erdbeeren, Pad Thai, gegrillte Bananen und Spinat-Bambus-Teigtaschen stehen heute auf dem Speiseplan. Die Maden und Heuschrecken ignorieren wir ein weiteres Mal, wobei diese hier tatsächlich als Köstlichkeiten gelten. Bambuslarven sind beispielsweise eine Delikatesse und kosten fast 20 € pro Kilo, was hier richtig viel Geld ist.

Der nächste Tag ist ein Sonntag und wir lassen alle Viere grade sein. Wir haben erkannt, dass Reisen kein Dauerurlaub ist und wir mindestens einen Tag die Woche zum Nichtstun bzw. Wäschewaschen brauchen.

Für das Sonntagsfrühstück holen wir uns bei den Essensstandln um die Ecke eine bunte Vielfalt an frischem Obst. Wassermelonen, Mangos, Papaya, Bananen und eine Art Kastanien, die hervorragend roh gegessen werden kann , gibt es für insgesamt weniger als 1,50 €. Und ich kauf wirklich nicht wenig ein! Überhaupt kann man den ganzen Tag essen, Essenszeiten scheinen gänzlich unbekannt zu sein. Man isst, wenn man Hunger hat oder sonst nicht viel zu tun ist. Da die Thais insgesamt eher ein Leben im Laizée-Fair-Stil pflegen, ohne dabei faul zu sein, isst man oft und viel. Diese Kultur pflegen wir gerne mit und wollen uns darüber an dieser Stelle nicht weiter beschweren.

Ein Nachmittagsspaziergang führt uns bei trockener Hitze um die 34°C zu den alten Tempelruinen, für die im Gedenken an den vor 4 Wochen verstorbenen König keine Eintrittsgebühren erhoben werden, zeugen diese alten Tempelruinen rund um den Wat Mahathat doch von dem großen Königreich der Siam und damit von einem früheren Königssitz. Jonas, ein anderer Hotelgast, bezeichnete jene gestern als Steinhaufen, wir empfinden diese Steinhaufen allerdings als unglaublich, wenn man nur seine Fantasie dazu benutzt, darüber nachzudenken, wie beeindruckend diese Gebäude wohl vor vielen Jahrhunderten gewesen sein mussten und wie viel Leben sich in diesem alten Steinhaufen abgespielt haben muss. Nach der Besichtigung schlendern wir weiter, und da sonst nicht viel zu tun ist, gönnen wir uns beim nächsten Standl ein hausgemachtes Kokoseis.

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Da unsere Rucksäcke definitiv zu schwer sind, nutzen wir den Sonntag auch, um uns von einigen Dingen zu trennen und machen ein Päckchen mit jenen Sachen für die Post fertig, die wir weder wegwerfen noch zurücklassen oder verschenken wollen. Eine riesen Sache für den netten Herren in der Poststation, ein Päckchen nach Deutschland zu verschicken. Begeistert informiert er alle Anwesenden. Der Grund dafür wird klar, als er uns die Versandmöglichkeiten und -kosten aufzeigt. Die günstigste Variante mit dem Frachtdampfer dauere mindestens 3 Monate und koste 30 €, die teuerste 2 Tage und koste 100 €. Das sind für Thailand natürlich unglaubliche Summen. Wir entscheiden uns für eine der Varianten in der Mitte und nehmen uns vor, bei unserer nächsten Weltreise (:)) weniger zu packen.

Am nächsten Abend ist Loi Kratong. Das Lichterfest, das immer in der ersten Vollmondnacht im November gefeiert wird, fällt heuer wegen dem Tod des Königs weit ruhiger aus als dies normalerweise der Fall ist. Unser Guesthouse schafft es dennoch, uns einen schönen Abend zu bescheren, indem sie für alle Hotelgäste (wir sind 9) eine Bootrundfahrt über den Chao Prayha organisieren. Jeder bekommt ein kleines Kratong mit auf den Weg. Das Kratong ist ein kleines Blumengesteckt, welches in verschiedenen Varianten bereits den ganzen Tag in der ganzen Stadt zum Verkauf angeboten wurde. Alle sind aus Bananenblättern gebunden und mit frischen Jasmin- und Marygold-Blüten sowie Kerzen und Räucherstäbchen geschmückt. Gemeinsam entzünden wir unsere Kratongs auf dem Boot vor dem großen Tempel und lassen sie gemeinsam mit vielen Wünschen, in die wir euch alle miteingeschlossen haben, und vor allem in Dankbarkeit zu Wasser. Viele andere auf Booten und am Ufer tun es uns gleich, so säumen viele kleine Kratongs unseren Rückweg.

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Mit dem Sonnenaufgang bringt uns unser Hotelmensch zur Busstation, von der aus wir mit dem VIP-Bus (so heißen alle Busse, die zumindest eine Klimaanlage haben und ganz vielleicht manchmal auch eine Toilette) die sechsstündige Fahrt zu unserem nächsten Ziel antreten: Sukhothai.

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