Weltreisetage 92 – 96.
Großartiges Ankor Wat, Weltkulturerbe, größte zusammenhängende Tempelanlage der Welt, Sinnbild der Khmerkultur, die Verkörperung des alten, romantischen Südostasiens mit seinen Mythen und Göttern. Mit hunderten von Standln dazwischen, an denen einem alles mögliche verkauft wird, von frischen Kokosnüssen, die von den kleinen Verkäuferinnen mit rießigen Messern aufgehakt und Plastikstrohalmen versehen werden, über Souveniers und Talismane, Meditationsketten und kleine Buddha-Figuren, Bilder und Postkarten bist zu den typischen weiten Hosen und T-Shirts, in der Regel mit Elefanten, Pfauenfederen oder dem allgegenwärtigen „Same Same, but Different“-Aufdruck. Das meiste davon leider nicht einzigartig wie Ankor Wat, sondern Krimskrams-Zeug, wir nennen es manchmal auch „liebevoll“ China-Sch***.
Der Eintritt ist das erste, was hier in Kambodscha so richtig teuer ist, liegt er doch je nach Aufenthaltsdauer zwischen 20 und 60 US-Dollar pro Person. Leider kassiert das Geld nicht der Staat, der es für volkswirtschaftliche Zwecke nutzen könnte, sondern ein großer Mineralölkonzern, der dem ehemaligen Präsidenten der Handelskammer gehört. Korruption macht leider auch hier nicht halt.
Man kann die vielen Kilometer zwischen den Tempeln auf verschiedene Arten zurücklegen, z.B. mit der Pferdekutsche, einem Tuk-Tuk-Fahrer oder Gruppenbussen. Wir entscheiden uns für das Rad, auch wenn der Himmel strahlend blau und die Temperatur an die 40°C reichen. Gibt ja die leckeren Kokosnüsse 🙂
Bevor wir Angkor überhaupt erreichen, müssen wir schon mal fast 10 Kilometer aus Siem Reap raus radln, nur um dann am Haupteingang darauf hingewisen zu werden, dass wir Tickets nur in der Stadt kaufen können. Also nochmal nochmal 20 Kilometer radln, bevor wir überhaupt drin sind!? Der „Touristen-Polizist“ packt uns beide auf sein Moped und fährt uns gegen eine „geringe Gebühr“ zum Ticketverkauf. Martin hinten, ich in der Mitte, der Polizist vorne. Ohne Helm mit 70 km/h über die Schlagloch-gespickte Straße. Zu dritt auf einem Roller. Die Waffe des Polizisten ist ungesichert und 5cm vor meiner Hand. Wieder einmal können wir nicht fassen, wie wir innerhalb von 3 Minuten in diese kuriose Situation geraten sind. Alltag in Südostasien.
Als wir dann endlich ein Ticket haben, geht es zurück zum Haupteingang und unseren Radls. Wir haben jetzt nur eine Sache nicht bedacht: Es ist Wochenende UND Chinesisches Neujahr, die Tempelanlage platzt aus allen Nähten. Wir schauen uns also mit tausenden nord- und ostasiatischen Touristen, haufenweise Affen, die überall rumlaufen und einigen Westlern die Ruinen Angkors an. Gut, dass wir den Massen dank der Radls wenigstens etwas entfliehen können und nicht auf den Tuk-Tuk und Kutschen-Wegen bleiben müssen.
Und es ist großartig (Achtung, viele Fotos :)):
In Siem Reap geht nicht nur unsere Zeit in Kambodscha, das jetzt schon zu unseren Top 3-Ländern zählt, vorbei, sondern auch die typische Südostasien-Runde von Thailand über Laos und Vietnam nach Kambodscha geht zu Ende, was bedeutet, dass wir uns entscheiden müssen, denn uns bleiben 6 Wochen, bis uns Berni & Berti in Thailand besuchen kommen: Fahren wir nach Indien & Nepal oder Australien & Neuseeland? Wir entscheiden uns nach einem langwierigen Für-und-Wieder für Ozeanien und gegen die bunte Mitte Asiens. Einfach aus einem Gefühl heraus. Dafür nehmen wir aber noch Malaysien und Singapur mit, wovon wir euch im nächsten Blogbeitrag erzählen werden.
Zum Ende des Chinesischen Neujahrs fliegen wir von Kambodscha nach Malaysien, nicht aber ohne ein Abschiedsgeschenk Kambodschas: Wir sehen einen blaune Gecko mit orangenen Punkten, einen Tokeh. Ein wunderschönes kleines Ding, dass als Glücksbringer gilt.
Es ist immer wieder ein wunderbares erlebnis auch im wissen um eure erlebnisse auf whatsapp 😉