Ha Long Bay, die Kobra und wir

Weltreisetage 50 – 53.

Wir erreichen Cat Ba per Schnellboot. Rasant, so eine Fahrt über das offene Meer. Wir wundern uns nach wie vor und jedes Mal wieder, dass unser Transport immer so super schnell, pünktlich UND günstig klappt. Wir buchen so gut wie nie etwas im voraus und dennoch bekommen wir immer schnell einen guten, günstigen Anschluss. Klopfen wir einfach mal auf Holz und stellen nichts in Frage, dann bleibt das hoffentlich auch so.

Vom Boot aus sehen wir einen belebten Hafen und die Promenade Cat Ba’s, voll mit Hotels in Schlauchform – also hoch und schmal. Noch ist es warm, also machen wir uns an unserem ersten Abend auf der Insel auf zur Erkundung der Essensmöglichkeiten. Die Auswahl ist nicht groß und die Hotel- und Restaurantstraße beschränkt sich auf etwa einen Kilometer entlang der Promenade.

Am nächsten Morgen leihen wir uns Fahrräder aus und erkunden die (sehr hügelige!) Insel. Dann wird uns wenigstens warm, denn es hat sehr abgekühlt die letzten Tage und wir haben an diesem Tag grauen Hochnebel und nur noch etwa 16°C. Fast wie zu Hause im Dezember … 🙂

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Wir kommen unter anderem zu einer der großen Höhlen, die im Vietnamkrieg zu Lufschutzbunkern ausgebaut wurden und Soldaten sowie Zivielbevölkerung beherbergten. 8 Jahre lang lebeten hier etwa 100 Menschen. Es gab eine Schule, einen Arzt und ein Kino.

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Natürlich sind wir wegen der Ha Long-Bucht auf Cat Ba, deren Besuch auf keiner Vietnam-Reise fehlen darf. Mit dem Boot legen wir am nächsten Tag also zeitig ab (es hat schon nur noch 14°C, dichten Hochnebel und leichten Nieselregen und fühlt sich wirklich an wie Dezember daheim) und fahren durch schwimmende Fischerdörfer in die Buchten. Bei einem ersten Abstecher auf die sogenannte Monkey Island klettern wir mit allen anderen Menschen, die auf den Ausflugsbooten sind, auf den gleichen Felsen. Willkommen in der Touristen-Ausflugs-Tour … 😉

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Wir fahren weiter und genießen am Oberdeck des kleinen Schiffes die Aussicht, die trotz dem kalten Grau wunderschön ist, denn etwa 2.000 Felsen ragen hier in irren Formationen aus dem Meer. Mit dem Kajak erkunden wir die Felsen und deren Höhlen. In einer ganz einsamen Bucht sehen wir einige Tiere einer bestimmten Art von Langschwanzaffen, die es nur (noch) in der Ha Long-Bucht gibt und mächtige Eulen fliegen über unsere Kajaks hinweg. Wir paddeln an Schwärmen kleiner, springender Fische und Graureihern vorbei zurück zu unserem Schiff. Viele Fischer versuchen ihr Glück in der Nähe der Felsen.

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Ein Toilettegang wird mir an Bord fast zum Verhängnis. Die Toilette befindet sich im vorderen Bereich des Schiffes, wohin man durch eine Schwungtür gelangt – 3 Meter von unserem Sitz entfernt. Draußen angekommen sehe ich einen Asiaten hinter der halb geschlossenen Toilettentür hervorschauen. Da es sehr eng ist, vermute ich, dass er wartet, bis ich vorbei bin, damit er raus und ich rein kann. Es dauert etwas bis ich realisiere, dass er vor Schreck weitaufgerissene Augen hat und etwas flüstert. Als ich ihn endlich verstehe, drehe ich mich um, blicke ihr für den Bruchteil einer Sekunde in die Augen, springe im Schock zurück durch die Schwungtür und wiederhole laut das Wort: „SNAKE!“ Als ich mich umdrehe, ist sie verschwunden, und ich bin mir nicht sicher, ob da wirklich eine Schlange war und schon gar nicht, welche Art. Aber Martin hat den Moment auf Bild festgehalten, lautet unser Mantra doch: „Fotografiere eine Schlange, wenn du sie siehst, denn beißt sie dich, ist klar, ob und wenn ja welches Gegengift du brauchst.“ Unglaublich, wie er so schnell so richtig reagieren konnte. Gäbe es dieses Bild nicht, wäre ich sicher, mich getäuscht zu haben. Denn es handelt sich um eine Königskobra. Das Tier war bereits in Drohgebärden und wir können nur vermuten, was passiert wäre, hätte ich auch nur einen Moment gezögert …

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Wir realiseren erst am Abend im Gespräch mit Emma und Reece, die heute auch auf Cat Ba eingetroffen sind, was da wirklich passiert ist. An diesem Tag hat wohl jemand ganz besonders gut auf mich aufgepasst!

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