Höhlentouren in Dong Hoi

Weltreisetage 55 – 57.

Am nächsten Tag setzen wir uns wieder 8 Stunden in den Zug und fahren von Ninh Binh nach Dong Hoi. Wir haben ein Schlafabteil mit Betten und einem großen Fenster, durch das wir die vorbeiziehende, verregnete Landschaft gemütlich beobachten können.

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Wir fahren an viel Grün, einigen Reisfeldern mit echten und japanischen Ochsen und noch mehr Gräbern vorbei. Christlichen Gräbern. Es handelt sich nicht um solche, die, wie wir sie kennen, unter der Erde sind, sondern um Steinsärge, die sich über der Erde befinden. Wir haben das so ähnlich auch in Italien gesehen. Mann und Frau liegen hier Seite an Seite und die Gräber sind verziert von farbigen Fließen.  Drumrum ist eine weitausholende, etwa kniehohe  Mauer. Die Anordnung ist kurios durcheinander, bunt und unfassbar platzeinnehmend. Es gibt keine in sich geschlossenen, erkennbaren Friedhöfe, sondern die Gräber sind einfach überall verteilt und in keiner geregelten Ordnung. Wir werden noch viele solche in ganz Vietnam sehen, oft befinden sie sich einfach in den Vorgärten der Häuser.

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Je südlicher wir kommen, desto wärmer wird es, der Regen aber bleibt auch in Dong Hoi. Unsere Kleidung und die Betten sind feucht und bleiben es auch die nächsten Tage. Eine ganz unangenehme Grundfeuchtigkeit, die alles zum Müffeln bringt. Dank diesem grausligen Wetter kommt allerdings zumindest ein bisschen Vorweihnachtsstimmung auf, haben wir doch zu dieser Zeit schon den dritten Advent hinter uns.

Emma und Reece erreichen das Guesthouse, in dem auch wir untergebracht sind, am gleichen Tag wie wir. Während wir noch einen Zwischenstopp in Ninh Binh eingelegt haben, kommen die beiden direkt von Cat Ba. Nach einem hervorragenden Abendessen (bisher hat uns die vietnamesische Küche mit seinen vielen, recht milden Nudelsuppen-Varianten zwar gut geschmeckt, aber nicht für Jubelstürme gesorgt) mit gebratenem Tofu in Tomaten und natürlich Reis, planen wir den nächsten Tag gemeinsam, denn es wird in die Paradise Cave (Paradies-Höhle), welche erst 2009 entdeckt und zum UNESCO Weltnaturerbe erklärt wurde, gehen.

Mit einem Mini-Bus fahren wir also am nächsten Morgen im strömenden Regen los. Warm ist es trotzdem und in der Höhle sind wir ja „drinnen“, also stört uns das nicht weiter. Eigentlich wären wir sogar ganz froh um die paar Regentage, wenn es nur nicht so feucht wäre. Die Paradies-Höhle ist atemberaubend und verdient seinen Namen zurecht. Bisher waren wir noch in keiner der vielen kleinen Höhlen, die wir unterwegs (z.B. in Vang Vieng) gesehen haben, also ist ein Höhlen-Ausflug schon längst überflüssig. Und nach dieser Höhle wissen wir eigentlich auch, dass wir uns keine andere mehr anschauen müssen, denn eindrucksvoller geht es nicht. In Portugal haben wir uns eine angeschaut und mit unseren Eltern waren wir frühen in Höhlen in Griechenland oder Slowenien, die schon sehr beeindruckend waren. Aber was wir hier sehen, ist absolut umwerfend: Stalaktiten und Stalagmiten in den kuriosesten Formen und Farben verteilen sich auf eine Länge von insgesamt 7 Kilometer, wobei man nur die ersten 1,5 davon besichtigen kann und sind bis zu 40 Meter hoch über unseren Köpfen. Aber hier versagen Worte, seht selbst:

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Während wir die erste Höhle nach einem kurzen Fußmarsch durch den Dschungel erreichen und zu Fuß erkunden, schauen wir uns die zweite Höhle per Boot an. Ähnlich wie schon in Tam Coc werden wir in die Höhle gerudert, allerdings braucht man hier nicht den Kopf einziehen – diese Höhle ist riesig. Sehr ähnlich der Paradies-Höhle und nicht weniger beeindruckend. Am Ende steigen wir auf einer Sandbank aus und können den Weg zurück durch die vielen Stalaktiten und Stalagmiten selbst gehen, um am Ende eine kleine Pagoda auf der höchsten Erhebung zu finden.

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Da wir uns für den späten Bus zur Weiterfahrt nach Hue am nächsten Tag entscheiden, nutzen wir den Vormittag noch zum Städchen erkunden, da langsam tatsächlich auch die Sonne wieder zum Vorschein kommt …

Und was wir finden, gefällt uns:

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(Die kleine Nußschale ist ein Fischerboot)

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